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Jahrgangsgemischte
Eingangsstufe in der Hauptschule - Ausgangslage
Allgemein:
- Der Wechsel in eine weiterführende Schulart ist ein wichtiger Abschnitt in
der Schullaufbahn eines Kindes.
- Das letzte Grundschuljahr stand ganz im Zeichen der Entscheidung für eine
weiterführende Schulart.
- Fünftklässler der Hauptschule haben oft auch eine Phase der
Enttäuschungen hinter sich, mit all den Hoffnungen, die es im Hinblick auf
ein anderes Ergebnis auf Elternseite und auch bei den Kindern gab.
- In der neuen Klassengemeinschaft finden sich Kinder wieder, die entweder
den Übergang in die Realschule oder das Gymnasium nicht geschafft haben, oder
deren Eltern ganz bewußt die Entscheidung für die Hauptschule getroffen
haben.
Folgerungen:
- Es ist unabdingbar, zu Beginn der Hauptschule auf die unterschiedlichen
Lern- und Leistungsvoraussetzungen der Kinder förderlich einzugehen.
- Es muß ein sozial- emotionales Klima geschaffen werden, in dem
Leistungsbereitschaft und Lernfreude wieder geweckt und weiter entwickelt
werden kann.
- Es sind Lernformen gefragt, die den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit
zu eigenem selbstverantwortetem Tun bieten.
- Offene Unterrichtsformen, wie Freiarbeit, Wochenplan und Stationenlernen
geben dazu den Rahmen.
- Das Selbstwertgefühl der Schülerinnen und Schüler ist nicht nur durch
bisher meist schwache Leistungen beeinträchtigt, sondern auch durch
Mißerfolgserlebnisse, die sie in einem gleichschrittigen Lernen erfahren
haben.
- Lernfreude und ein positives Selbstwertgefühl sowie Motivation können
sich dann besonders entwickeln,
wenn die Kinder im Unterricht bei möglichst vielen Dingen
mitentscheiden können, z.B.
- bei der Abfolge und Dauer eines Unterrichtsvorhabens
- bei der Beschaffung von Unterrichtsmaterialien
- bei der Planung und Gestaltung von Unterrichtssequenzen und Projekten
- bei der Auswahl von Themen
- bei der Abfassung von Klassenregeln
- bei der Übertragung von Gemeinschaftsaufgaben
- bei der Kontrolle von Aufgaben
wenn der Schwierigkeitsgrad der Aufgabe mit dem eigenen
Leistungsvermögen übereinstimmt.
wenn die Schülerinnen und Schüler ihr Lernen selbst in die Hand
nehmen können und selbst dafür verantwortlich sind.
Jahrgangsgemischte Eingangsstufe in der Hauptschule
Bildungspolitische Zielsetzung
- Schaffung einer Eingangsstufe und Hauptschule die allen Hauptschülerinnen und
Hauptschülern gerecht wird.
- Sicherung der Grundfertigkeiten durch individuelles und
selbstverantwortetes Tun.
- Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit der Hauptschülerinnen und
Hauptschüler durch frühzeitiges Lernen von Schlüsselqualifikationen bereits
in der Orientierungsstufe.
- Senkung der Englischabbrecher durch individuelle Lernmöglichkeiten
- Senkung der Hauptschulabbrecher durch Schaffung von Grundlagen in einer
offeneren Eingangsstufe, in der die Kinder im Bedarfsfall auch drei Jahre Zeit
für die Bearbeitung der notwendigen Grundlagen erhalten.
Pädagogische Zielsetzungen
- Stärkere pädagogische Ausrichtung der Orientierungsstufe durch
- flexible Verweildauer in der Orientierungsstufe
- flexiblere Stundentafel
- Stärkung des Klassenlehrerprinzips
- lern-, interessen- und persönlichkeitsentwickelnde Schülerangebote
Didaktisch-methodische Zielsetzung
- Verstärkte Anwendung individualisierender und kooperativer Lernformen
durch Einzel- und Auswahlangebote und das Arbeiten mit Partnern oder mit
Gruppen.
- Verstärktes Lernen von Arbeitstechniken und Lerntechniken.
- Vorbereitung und Durchführung von Unterricht auch durch Schülerteams.
- Umgang mit Lernstandsdiagnosen und Förderplänen aus der Sicht der
Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler.
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© 2002 Roland Bauer. Alle Rechte vorbehalten
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