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Unterricht
in einer jahrgangsgemischten / altersgemischten Eingangsstufe der Hauptschule In einer altersgemischten Eingangsstufe ist im Zusammenhang mit der Erarbeitung neuer Inhalte nur noch selten ein gemeinsamer, gleichschrittiger lehrerorientierten Unterricht möglich. Formen, die individuelles Arbeiten der einzelnen Schüler ermöglichen, ja sogar fordern und fördern werden unabdingbar. Gemeinsame Arbeit ist zumindest in musischen Fächern und bei projektartigem Arbeiten in den Hauptfächern und Sachfächern gleichzeitig möglich. Für die Erarbeitung von Inhalten der Jahrgangsstufen 5 und 6 sollen nun Schwerpunkte vorgestellt werden, die sich auch an umfassende Erfahrungen Schweizer Schulen anlehnen, in denen die sogenannte Mehrklassenschule (mehrere Jahrgangsstufen in einer Klasse) seit vielen Jahren so arbeitet. Die Schweizer haben in der Regel die Schuljahre ½, 3/4 und 5/6 in je einer Klasse zusammen, sofern nicht sogar eine Einteilung in nur zwei Klassen aus der Schüleranzahl ergibt. Ich unterscheide dabei unterschiedliche "Arten" von Arbeit: - Planarbeit oder Basisunterricht, der den Schüler/innen Grundfertigkeiten vor allem in Deutsch englisch und Mathematik ermöglicht - Projektarbeit oder projektartiges Arbeiten, - Freie Arbeit in der bisher auch schon vorhandenen Form, in der die Schüler/innen sowohl die Möglichkeiten haben in einem Inhalt nach ihrer Wahl zu arbeiten, Erfahrungen zu vertiefen, einfach im Sinne von Montessori zu arbeiten. - Musische und sportliche Aktivitäten Die Schüler/innen arbeiten am Grundverständnis, am Orientierungswissen
und an Grundfertigkeiten in Mathematik, Englisch und Deutsch. Die einzelnen Schüler/innen lernen in dieser Form das eigene Lernen selbst zu planen, in die Hand zu nehmen und auch zu bewerten. Dies ist möglich durch Lernpläne zu einzelnen Themengebieten, Stationenangeboten, Lernkarteien in weitestem Sinne und durch anregende Materialsammlungen. Jede/r arbeitet in seinem Lerntempo und trägt den großen Anteil der Verantwortung für seine Arbeit und den Lernerfolg selbst. Die Kinder führen selbst einen Tages- oder Wochenplan (eine Bestimmung durch die Lehrperson sollte möglichst ganz, zumindest in der Anfangsphase unterbleiben). Die Lehrerin oder der Lehrer schafft (evtl. gemeinsam mit den Schüler/innen) die angenehme Lernumgebung mit Einbeziehung von Freiräumen usw. z.B. auch auf dem Gang, hilft einzelnen und unterstützt sie im Erreichen ihrer Lernziele, im Aneignen von Lerntechniken und natürlich beim Zusammenarbeiten. Von den Schüler/innen wird auf jeden Fall eine selbst verantwortete veränderte Arbeitsweise verlangt und diese auch unterstützt. Jeder Schüler erwirbt im Rahmen der insgesamt vorgegebenen Lehrpläne ein Grundverständnis und Grundfertigkeiten in den erweiterten Inhalten der Fächer Mathematik und Deutsch sowie im neuen Fach Englisch. Jede/r hat das Recht, mit ihren / seinen Möglichkeit und im eigenen Lerntempo zu arbeiten. Die Unterstützung durch die Lehrkraft und durch andere hilft, die eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen. Lernende werden angeleitet, ihr Lernen selbst zu planen und durchzuführen
und möglichst auch selbst auszuwerten. Im Gegensatz dazu werden sie bisher
meist angeleitet, verschiedene Inhalte in der vorgesehen Zeit und Art zu
bearbeiten. Nun sollen sie im Lernen zunehmend selbstständiger werden und
einen wichtigen Teil für die Verantwortung des eigenen Lernens selbst
übernehmen. - nach schriftlicher Anweisung arbeiten
Für die Lehrkraft heisst dies: Karteikarten, Aufgabensammlungen, Knobeleien, Spiele, Trainingsübungen
usw. sind ebenfalls thematisch geordnet und können ggf. auch in Pläne
integriert werden. forschend können mathematische Fragestellungen in Einzelarbeit oder von
Lerngruppen projektartig bearbeitet werden. Ein Ideenordner gibt
Fragestellungen und Anregungen. stellt in gehauter Form Zeitschriften, Zeitungen, Spiele, Comics,
Gedichtsammlungen, Kurzgeschichten usw. zum freien Lesen zur Verfügung hier sollen den Schüler/innen oder Gruppen abwechslungsreiches Lesen
ermöglicht werden, wobei die Ziele und Absichten sehr verschieden gewählt
werden können (Sinnerfassung, Grundwortschatz usw.) Jede Schülerin / jeder Schüler besitzt eine Kassette, auf die eigene Lese- oder Sprechübungen aufgenommen werden. Aufgenommene Übungen können im Austausch abgespielt und von anderen sowie der Lehrperson besprochen und beurteilt werden. Lese - Kartei (auch in Englisch) Ähnlich wie der Lese - Stationenbetrieb umfasst diese Kartei spezifische
Übungen zur Optimierung der Sprech- und Lesefertigkeit. Spiele, Such-,
Rätsel - und Kombinationstexte sollen das Textverständnis verbessern. sind Sammlungen für Paare oder kleine Gruppen. Sie sollen Gespräche
auslösen, Kommunikationsaspekte erfahren und üben lassen. als Projekte zum frei Vortragen oder Vorlesen "mit Sinn" Texte
selbst schaffen Es können sich selbst für einzelne Themen Lerngruppen bilden, die ihre
Arbeiten und Fortschritte ebenfalls in einem Lerngruppenbuch" vermerken. Jede Schülerin und jeder Schüler führt einen eigenen Geschichtenordner
über die Zeit in der Eingangsstufe. Dort werden alle Geschichten und sonstige
Schreibergebnisse gesammelt, die in dieser Zeit zu unterschiedlichen
Themengebieten und aus unterschiedlichen Lernanlässen entstanden sind. Sich selbst dafür entscheiden, dass man anderen eine Nachricht zukommen
lassen will oder Kontakt zu einer anderen Klasse oder Schule pflegen bringt
"sinnhafte" Schreibanlässe in den Schulalltag. mit Anregungen zum Verfassen eigener Texte sollte auf jeden Fall für alle (reaktive) Kinder zur Verfügung stehen. Schreib - Vorhaben bilden wiederum die Grundlage um auch in diesem Bereich in Kleingruppen
oder innerhalb einer Lerngruppe gemeinsam Texte zu gestalten, z.B. ein
Kurzhörspiel, ein Buch o.ä. (bitte nicht zu früh und möglichst nur auf Wunsch des einzelnen) Diktat - Ideen Unterschiedliche Diktate stehen sowohl als Text als auch auf Kassette zur
Verfügung und können selbst geübt und ggf. auch als Lernkontrolle selbst
geschrieben werden. falls Sie es für sinnvoll empfinden kann eine derartige Kartei eingesetzt
werden, die auf unter-schiedliche Rechtschreibprobleme ausgerichtet ist (z.B.
Karteien aus Verlagen) Ein auf diese Altersstufe aufgebauter Grundwortschatz kann in
unterschiedlicher Form zur Verfügung gestellt werden und wird von den Kindern
selbst in verschiedene Übungsportionen aufgeteilt. Er steht zur Bearbeitung
für möglichst unterschiedliche Lerntypen zur Verfügung. Dies beginnt mit Materialien zu einzelnen Bereichen , die frei zur Verfügung gestellt werden und endet bei Anregungen und Hinweisen zur Gestaltung von kleinen Büchern, Geschichten, Einladungen usw. Projektarbeit oder projektartiges Arbeiten bietet sich vor allem für den künstlerisch - musischen Bereich und
natürlich für Heimat- und Sachunterricht an und in Verbindung mit den
Hauptfächern an. a) Themenwahl und Zielsetzung des Projekts - Einbringung durch die Lehrkraft oder die Kinder c) Durchführung mit Vorstellung des Endprodukts, der Fertigkeit oder der Aktion d) Auswertung als Rückschau auf Zielsetzung, Kompetenzbereiche und
Lernfortschritt. als Fortsetzung der den Kinder bereits bekannten Form aus der Grundschule, die dort ebenfalls Freiarbeit heisst. Mir selbst ist nach der Lektüre des Buches von Edwin Achermann der Begriff
"Freie Tätigkeit" auch greifbarer geworden. Wichtig ist nur, dass
durch diesen Bereich die Eigeninitiative und Selbständigkeit der Kinder
gefördert werden soll und breiteste Möglichkeiten offen gelassen werden. Hilf mir, es selbst zu tun. Einmalige Aktivitäten und freie Projekte haben hier ihren Platz und sollen die Bandbreite aufzeigen. Hier sind meine FOLIEN © 2002 Roland Bauer. Alle Rechte vorbehalten |
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