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Den
Schülerinnen und Schülern bei der Ermittlung ihres Lerntyps behilflich sein "L e r n t y p e n t e s t" Ziel ist, vorhandene Strukturen zu nutzen und das Lernen individuell zu gestalten. Dabei werden individuelle Lernwege erfahren, praktisch angewandt; gleichzeitig wird das Lernen vereinfacht Im Vordergrund stehen dabei in erster Linie - Schwerpunktbildungen im Großhirn - Schwerpunkte im Bereich der Eingangskanäle - Allgemeine Denkmuster (siehe hierzu: Roland Bauer: Kindgerechte Grundschule gestalten. Berlin
2000, Seite 67 ff Es ist schon lange bekannt, dass z.B. die rechte Großhirnhälfte
Empfindungen der linken Körperhälfte wahr nimmt und Bewegungen der linken
Körperhälfte steuert. Dominanzen in der Aktivität der beiden
Körperhälften (dominante Hand, dominantes Bein, auch das dominante Auge)
verursachen jeweils in der gegenüberliegenden Großhirnhälfte ebenfalls
verstärkte Aktivität. In spontanen Denkvorgängen und in
Belastungssituationen aktiviert sich das Gehirn ebenfalls zunächst in dem
Bereich, der auch sonst verstärkte Aktivität besitzt. Die (wie zum Gebet) gefalteten Hände signalisieren meist eine
ursprüngliche Dominanz der Hand: von Natur aus Linkshänder oder
Rechtshänder. Dabei sind nach statistischen Erhebungen diese beiden Gruppen etwa hälftig
in der Bevölkerung zu sehen. In unserem mitteleuropäischen Kulturbereich
waren bisher im Ansehen die Rechtshänder bevorzugt, häufig wurden Kinder
auch in diese Richtung erzogen bzw. gedrängt. Auch die verschränkten Arme geben Hinweise auf Dominanzen: Meist ist der
beim Verschränken oben liegende Arm der dominante. Dominanz des Beines Leichter lässt sich die Dominanz beim Bein feststellen: Bei jüngeren Schülern oder bei Kindern kann auch die Methode der
Sportverkäufer angewandt werden, mit der selbige das dominante Bein
bestimmen: Augendominanz Das einfachste ist, jemanden durch den Sucher einer Kamera blicken zu
lassen. Die Kamera wird von allen Menschen an das dominante Auge geführt. Zusammenfassung und Auswertung zur Großhirndominanz: Bitte die Ergebnisse nicht werten! Alles ist in Ordnung und niemand ist bei
irgendwelchen Kombinationen "falsch gewickelt"! Auswirkungen der Schwerpunktbildungen im Großhirn: Menschen mit stärkeren Ausprägung in der rechten Hemisphäre haben ihre Scherpunkte neben der meist haptischen Wahrnehmung im intuitiven, fantasievollen, ganzheitlichen Denken. Formen, Muster und Farben sprechen sie stark an, Visualisierung ist wichtig. Menschen mit Schwerpunkten in der linken Hemisphäre gehen meist sehr
logisch und linear vor, können mit Symbolen (Buchstaben, Zahlen und
Rechenzeichen) sehr gut umgehen und differenzieren Details und Fakten gerne
aus bzw. wünschen diese sehr differenziert. Sprache (und damit verbunden das
Reden und das Zuhören) betrachten und nutzten sie sehr gerne, sind jedoch in
der Begrifflichkeit auch stark auf Exaktheit und Optimierung fixiert. Michael Grinder: NLP für Lehrer, Freiburg 1991, Seiten 62 ff Hans Schachl: Was haben wir im Kopf? Linz 1996. Seiten 23 ff Roland Bauer: Kindgerechte Grundschule gestalten. Berlin 2000, Seiten 69 ff Roland Bauer: Schülergerechtes Lern und Arbeiten in der Sekundarstufe I. Berlin 1998. Seiten 43 ff In "Kindgerechte Grundschule gestalten" stellen Roland Bauer und
Jutta Maurach auch die Schlussfolgerungen und Umsetzungsmöglichkeiten für
Lernangebote vor. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, mit denen bisherige oder spontane Schwerpunktsetzungen auf den Wahrnehmungs- Verarbeitungs- und Erinnerungsebenen festgestellt werden können: a) Assotiationen / Wahrnehmungen notieren, die beim Hören von Begriffen entstehen: Den Schülern werden nacheinander Begriffe vorgelesen, die Wahrnehmungen
auslösen. Es werden dann bei den Begriffen die spontanen Wahrnehmungen in Form von Strichlisten festgehalten und somit Anzahlen bestimmt. Das Ergebnis gibt einen groben Überblick und ermöglicht durch das Zusammenfassen von Riechen, Fühlen und Schmecken zum kinästhetischen Bereich (im Sinne von Frederic Vester) meist auch das Erkennen von Schwerpunktausprägungen bei den einzelnen Menschen. (Testmöglichkeiten dazu sind im Themenheft von In frei formulierten mündlichen und schriftlichen Äußerungen (auch
Texten) verwenden Menschen Begriffe aus ihrem bevorzugten Eingangs- und
Verarbeitungskanal verstärkt. Begriffe aus der eher visuellen Ebene sind z.B.: auditiven Ebene sind z.B.: kinästhetischen Ebene sind z.B.: Fragen nach dem gestrigen Abendessen oder z.B. nach einer schönen Erinnerung an Weihnachten lassen den Probanten entweder zunächst in - Bildern suchen (dann bewegen sich die Augen kurz nach oben) - Nach Geräuschen, Gesprächen usw. suchen (dann bewegen sich die Augen nach links oder rechts) - Nach kinästhetischen Erinnerungen suchen, was Gefühle, haptischen Erfahrungen, Geschmack oder auch Geruch sein kann (dann bewegen sich die Augen nach unten) So erhalten wir erste Anhaltspunkte auf momentan bevorzugte Strukturen Bernd Cleveland: Das Lernen lehren. Freiburg 1995, Seiten 30 ff Michael Grinder: NLP für Lehrer, Freiburg 1991, Seiten 31 ff Hans Schachl: Was haben wir im Kopf? Linz 1996. Lerntest auf den Seiten 98
ff Diese Denkmuster sind wiederum sehr gut an freien Äußerungen der
Schüler/innen oder aber an frei von ihnen verfassten Texten in ihrer
Grobstruktur zu erkennen.
Gegenwartsorientierung: Nähere Aussagen und Hinweise finden Sie in Roland Bauer: Kindgerechte Grundschule gestalten, Berlin 2000. Seite 75 ff Als Abschluss sei nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die
Schüler auf diese Weise von ihnen bevorzugte Denk- und Arbeitsweisen erfahren
und diese durch Verstärkung künftig bei ihrem Lernen bewusst einsetzen. Eine tiefergehende und auf die Sekundarstufe bezogene Betrachtung ist in
der Veröffentlichung des Verfassers (Cornelsen-Scriptor-Verlag) zu finden:
Roland Bauer: "Schule als Lern- und Lebensort gestalten" An dieser Aussage erkennen Sie auch die Einstellung des Verfassers, dass es nur bedingt gut sein könnte, wenn ein Lerntypentest überwiegend schriftlich und in der bisherigen "Testform" vorn Schülern selbst durchgeführt würde. Es ist wichtig, dass Stärken der Schüler gemeinsam und teilweise im Dialog entdeckt werden, Strukturen nie bewertet und das für das Lernen unabdingbare "Miteinander" bereits beim Erkennen berücksichtigt wird. Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen und gehe davon aus, dass Sie Aussagen aus diesem Papier auch mit Quellenangabe verwenden. Roland Bauer dienstlich:
© 2002 Roland Bauer. Alle Rechte vorbehalten |
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